Auswanderer, Abenteurer, Reisende und Freidenker – sie alle haben interessante Geschichten zu erzählen und auf ihrem Lebensweg unzählige Erfahrungen gesammelt von denen wir alle nur profitieren können. Daher sollen genau diese Menschen, mit all ihren spannenden Geschichten und wertvollen Erfahrungen, in Zukunft auch einen festen Platz hier bei FEEL4NATURE haben – in Form von interessanten Interviews, die Einblicke in ihre Denkweise, ihren Erfahrungsschatz und ihr Leben geben.
Voranging wird es dabei um Menschen gehen die den Mut hatten sich loszulösen, den 9-to-5 Job und das Reihenhäuschen in Deutschland hinter sich zu lassen und ihre ganz individuelle Art und Weise eines glücklichen und selbsterfüllenden Lebens zu finden.
Den Anfang in dieser interessanten Interviewreihe wird Stefan Ullrich von Cenote Adventures machen – der hier von seinen Erfahrungen als Tauchlehrer und Cenoten Guide berichten. Seine Erfahrungen zum Thema Auswandern nach Mexiko und jede Menge wertvoller Tipps mit uns teilt.
Das ist Stefan von Cenote Adventures
Mit mittlerweile weit über 8.000 Tauchgängen in den Cenoten der Yucatan Halbinsel und im offenen Meer gehört Stefan Ullrich sicherlich zu den „alten Hasen“ im Tauchbusiness.
Seit er Deutschland in den 90er Jahren endgültig den Rücken kehrte hat er u.a. am Roten Meer, auf den Malediven, in der Dominikanischen Republik und auf einigen Kreuzfahrtschiffen als Tauchlehrer und DiveGuide gearbeitet – bevor er vor einigen Jahren mit Cenote Adventures den Schritt in die Selbständigkeit in seiner Wahlheimat Mexiko wagte.
In dem Video findest Du einen interessanten Zusammenschnitt einiger unserer Tauchgänge mit Cenote Adventures in den Cenoten der Yucatan Halbinsel. Weitere Informationen zu Stefan und Cenote Adventures – findest Du hier:
Für mich persönlich – ist Stefan eines der besten Beispiele dafür, dass Arbeit und Geld verdienen endlos viel Spass machen – ja sogar eine wahre Passion sein kann und das Träume sich erfüllen können wenn man hart dafür arbeitet und feste an sie glaubt.
Stefan Ullrich von Cenote Adventures im Interview
Im Folgenden findest Du nun 15 Fragen an Stefan Ullrich von Cenote Adventures zu seiner Arbeit als Tauchlehrer, dem Leben und Arbeiten in Mexiko, seinem Cenoten Service für Taucher und auch zu seinen privaten Ansichten und Meinungen :
Damals hatte ich noch keine wirkliche Idee, was ich mit dem Tauchen eventuell einmal für berufliche Möglichkeiten hätte. Aber ich wollte auf jeden Fall mal meinen Tauchschein machen – da mir schon damals bewusst war, dass ich mit meinem Lehrberuf als Maler und Lackierer keine wirkliche Zukunftsperspektive im karibischen Raum habe.
Da zu diesem Zeitpunkt der Tourismus in dieser Region „boomte“ und der angebotene Verdienst auch nicht schlecht war, entschied ich mich dafür hier in der Dominikanischen Republik meinen Divemaster zu absolvieren.
Der Wille mich so schnell wie möglich finanziell selbst versorgen zu können und nicht weiter von meinem Ersparten leben zu müssen, hat mich dabei – mit dem Tauchen Geld zu verdienen – sicherlich damals am meisten angetrieben.
Manchmal sind die Ein- & Ausstiege in die Cenoten auch abenteuerlich.
Natürlich waren da auch Zeiten dabei, in denen ich richtig hart arbeiten musste und vier Tauchgänge am Tag mit anschliessendem Flaschenfüllen bis Mitternacht, keine Seltenheit waren. Nichtsdestotrotz alles schöne Erfahrungen, die ich nicht missen möchte.
Dieses Bild hat aber mit der Realität nur sehr wenig zu tun. Auf vielen Basen wird den Tauchlehrern viel abverlangt und wenn man tauchen muss – egal ob man erkältet oder krank ist – dann hat das mit Tauchgängen aus Spass nicht mehr viel zu tun, sondern ist schlicht und einfach harter Arbeit.
Auch die körperliche Anstrengung; Tauchflaschen tragen, Tauchflaschen verladen wird gerne bei weiblichen Tauchlehrern schnell unterschätzt.
Leider stimmt zudem tatsächlich in vielen Fällen die Bezahlung nicht wirklich, so dass einige Tauchlehrer kaum über die Runden kommen.
Als Tipp würde ich jedem – der den Wunsch hat als Tauchlehrer ins Ausland zu gehen – raten, sich erst einmal grundlegend über das Thema Tauchausbildung und Ausbildung zum Tauchlehrer zu informieren – am besten gleich bei renommierten Tauchbasen vor Ort. Nur so kann man sich ein reelles Bild darüber verschaffen, welche Anforderungen eine Tauchschule im jeweiligen Zielgebiet an ihre Tauchlehrer stellt.
Wichtig ist auch – wenn man dann die ersten Jobangebote hat – sich das ganze mal „durchzurechnen“, was man dann verdient und was man für Ausgaben hat – ob das so funktionieren kann.
Wer ins Ausland geht, sollte sich zudem auf jeden Fall sorgfältig über lokale Anforderungen der Immigration und Arbeitserlaubnisse informieren.
Das Logo von Cenote Adventures – übrigens auch ein tolles T-Shirt Motiv.
Ende 1998 kam ich dann das erste mal an die Riviera Maya nach Mexiko und tauchte mit meinem besten Freund, den ich aus der Dominikanischen Republik kannte und der inzwischen als Cenoten Guide von Cancun aus arbeitete, in der Cenote „Chac Mool“!
Diese Tauchgänge haben mich einfach komplett „weggeblasen“ und es war um mich geschehen.
Nach mehreren Tauchgängen in verschiedenen Cenoten, hat mich am meisten die Vielfalt der verschiedenen Höhlensysteme fasziniert. Lichteinfälle, Tropfstein Formationen, „Halocline“ (Süsswasser – Salzwasser Mix), die Sicht aus der Tiefe in den Dschungel und am meisten – „da bekomme ich manchmal heute noch Gänsehaut“ – die wahnsinnigen Sichtweiten!
Das ist der absolute Hammer! Selbst nach fast 10 Jahren Cenoten tauchen, bin ich noch genauso begeistert und motiviert – wie am ersten Tag.
Ich hab echt den geilsten Job der Welt!
Durch meine Passion für das Tauchen in den Cenoten habe ich zudem gemerkt, dass es ein deutschsprachiges Klientel gibt – das genau wie ich „voll“ auf die Cenoten abfährt und abwechslungsreiche Tauchgänge in den Cenoten erleben möchten.
Mit der Eröffnung von Cenote Adventures spreche ich genau diese kleine Gruppe von verwöhnten und erfahrenen Tauchern an und schloss mit meinem Angebot scheinbar eine Marktlücke, die bis zu diesem Zeitpunkt nicht ausgefüllt war.
Da ich zum Zeitpunkt der Eröffnung von Cenote Adventures bereits viele Gäste hatte, die mit mir tauchen wollten und zusätzlich die feste Zusage von einem Kreuzfahrtschiff Anbieter in der Tasche hatte, nahm ich allen Mut zusammen und machte mich genau vor 5 Jahren Selbstständig.
Ich hab es zu keiner Zeit bereut und es war die beste Entscheidung, die ich jemals getroffen habe!
Fachsimpeln mit Stefan nach dem Tauchgang in Grand Cenote.
Natürlich waren meine Spanischkenntnisse von grossem Vorteil, so dass man mich nicht irgendwie von der Sprache her übers Ohr hauen konnte.
Der Behördenwahnsinn ist genauso, wie in Deutschland und Korruption gibt es doch auch überall?! Ich habe allerdings keine schlechten Erfahrungen gemacht und bin durch die Behörden ganz legal eingewandert.
Da ich eine ganz spezielle Zielgruppe von Tauchern anspreche, die ich nur über Direktbuchung übers Internet bekomme, mische ich mich in den hiesigen Konkurrenzkampf auch nicht ein. Daher habe ich zu den anderen deutschsprachigen Anbietern auch ein gutes Verhältnis und arbeite zum Teil für Meerestauchgänge auch mit diesen Tauchbasen zusammen.
Ansonsten höre ich immer wieder von meinen Gästen, das meine Begeisterung fürs Tauchen in den Cenoten sofort überspringt. Ich mache meine Arbeit sehr gerne, bin einfach gerne mit Leuten zusammen und sehe es als Herausforderung:
„Allen Tauchern ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern; und das schaffe ich fast immer…!“
Dazu kommt das ich die Wünsche und Ansprüche der erfahrenen, etwas verwöhnten Taucher genau kenne und es immer hin bekomme, weg vom“ Rudeltauchen“ die passende Lücke zu finden.
Viel Sicherheit in Kombination mit Spass und immer einen flotten „Ruhrpottler Spruch“ gepaart mit abwechslungsreichen Mittagssnacks und einem „Dekobierchen“.
Noch irgendwelche Fragen ???
Stefan bietet mit Cenote Adventures auch Touren zu den riesigen Walhaien an.
In der Regel dauert ein „Full Cave Course“ mit Erfahrung im Doppeltank tauchen, 8 Tage und kostet ab 2000 US (ca. 1500 Euro). Natürlich muss man auch eine gültige Aufenthaltsgenehmigung und Arbeitserlaubnis nachweisen.
Allerdings sind der Lebensstandard und die Preise in Playa del Carmen recht hoch und der Verdienst eher gering. Es wird fast immer nur auf Kommissionsbasis bezahlt und es gibt kein Festgehalt.
Dazu kommt, dass es im Moment für neue Leute sehr schwierig ist nach Mexiko zu kommen, da die Immigration sehr hohe Anforderungen im Bezug auf die Arbeitserlaubnis stellt. Aus diesem Grund kommen fast keine neuen Tauchlehrer nach Mexiko und es gibt mit Sicherheit einige freie Stellen.
Wenn in der Nebensaison aber mal Zeit ist, gehe ich mit meiner Freundin dann eher im Meer tauchen, um ab und zu ein bisschen Abwechslung zu haben.
Wenn wir neue Tipps zu Cenoten bekommen, versuchen wir natürlich diese zu erkunden. Um diese eventuell mit in unser Cenoten Programm zunehmen.
Auf den Walhai Touren erlebt man die majestätischen Tiere hautnah.
Ich denke wir werden mal in Cabo San Lucas tauchen, denn da soll der Fischreichtum extrem hoch sein.
Ob es dann auch für die Socorro Safari reicht, werden wir sehen.
Ich bin aber auch realistisch genug um zu erkennen, dass sich das ganz schnell ändern kann. Wenn sich zum Beispiel die politische Lage negativ entwickelt oder der Drogenkrieg aus dem Norden bis an die Riviera Maya kommt – dann kann es sein, dass sich der Tourismus rasend schnell negativ entwickelt und wir das Land verlassen müssen.
Ich will es aber nicht hoffen, denn Mexiko ist inzwischen zu meiner Heimat geworden!
Auf keinen Fall sollten Ausflüge zu den Maya Ruinen fehlen. Am besten ist eine kleine Yucatan Rundreise, auf der man auch mal abseits der Wege, die nicht so stark besuchten Ruinen erkundet.
Das Naturschutzgebiet und Flamingo Kolonie „Rio Lagartos“ und im Sommer eine Schnorcheltour zu den Walhaien, die sollten auf keinen Fall fehlen.
Wer mehr Zeit zum Reisen in Mexiko hat, dem gebe ich gerne noch viele weitere Insider Tips.
Stefan von Cenote Adventures taucht durch den „Nebel“ der Cenote Angelita.
Das ist in Playa del Carmen gut möglich, denn es gibt viele kleine Hotels im Zentrumsbereich und es ist vollkommen sicher auch Abends herum zu laufen und die ganzen Eindrücke auf sich einwirken zu lassen.
Es ist überhaupt kein Problem sich mit dem Leihwagen oder öffentlichen Verkehrsmitteln fortzubewegen. Ich persönlich würde immer eine Individualreise vorziehen – aber da ist halt nicht Jeder der Typ für.
Wer trotzdem bei mir tauchen möchte und individuell Reisen will – sich aber nicht auskennt – dem kann ich bis auf den Flug alles weitere Organisieren und auch viele nützliche Tips geben um nicht in die üblichen „Touristenfallen“ zu laufen.
Ich arbeite zudem mit einem kleinen, sehr schönen Hotel im Zentrum von Playa del Carmen zusammen und kann über das Hotel sogar den Flughafen Transfer direkt organisieren.
Alle Infos zu Restaurants, Ausflügen usw. gebe ich meinen Gästen selbstverständlich mit an die Hand. Viele meiner Gäste nehmen dieses Angebot auch sehr gerne an und waren bisher immer sehr zufrieden.
Ich finde das ist einfach die beste Art Mexiko wirklich kennenzulernen. Vielleicht probiert Ihr es ja mal aus und meldet Euch bei Cenote Adventures.
Falls Du die atemberaubenden Cenoten der Yucatan Halbinsel einmal selbst auf einer Tauchreise erleben möchtest, findest Du alle notwendigen Information und Kontaktmöglichkeiten auf Stefans Webseite von Cenote Adventures. Weitere Artikel zu unseren privatorganisierten Gruppen-Tauchreisen nach Mexiko und zum Tauchen in den Cenoten, mit vielen weiteren Informationen und Bildern – findest Du hier:
- Sei dabei – Cenoten und Walhaie Mexiko Tauchreise 2014
- Die Kathedralen des Lichts – Cenoten Tauchen mit Cenote Adventures
Noch mehr spannende Artikel, News und Bilder findest Du auch auf unseren Seiten bei Facebook, Twitter, Google+ und Instagram. – folge uns jetzt, um nichts mehr zu verpassen.