Auf Colca Canyon Tour zum Wandern in Peru

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Steht Südamerika auch auf Deiner Reise-Wunschliste? Dann geht’s Dir genau wie uns, denn auch wir wollen in absehbarer Zeit wieder einmal zu einer längeren Reise nach Südamerika aufbrechen, um die fantastische Natur zu erkunden und ausgiebige Wanderungen und Touren zu unternehmen.

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Daher freue ich mich besonders, dass Sabine in dem folgenden Artikel ausführlich über Ihre Erlebnisse auf Ihrer Tour durch den Colca Canyon berichtet – eine wirklich tolle Wanderung in Peru, mit fantastischen Ausblicken und guten Chancen auch noch den Andenkondor zu erspähen.

Sabine ist nicht nur Journalistin und PR-Texterin, sondern vor allem ein Reisejunkie. Seit sie 17 Jahre alt ist, reist sie, wann immer es geht, um die ganze Welt. Zudem betreibt sich auch noch einen eigenen Reiseblog ihrem Blog auf dem Sie bild- und wortreich über ihre Touren durch alle fünf Kontinente berichtet.

Sabine ferngeweht.de
Sabine von ferngeweht.de unterwegs auf Reisen.

Wenn Du noch mehr über Sabine erfahren möchtest, dann schau doch mal auf Ihrem Blog und Ihrer Facebook Seite vorbei – beides findest Du hier:

Und nun viel Spass bei Sabines tollem Bericht zu Ihrer fantastischen Colca Canyon Tour…

Die Colca Canyon Tour: Eine Herausforderung für Flachlandtiroler

5:15 Uhr. Um diese unchristliche Zeit befindet sich kein Mensch auf den stillen Straßen von Arequipa. „Seid Ihr sicher, dass das Euer Guide für die Colca Canyon Tour ist?“, fragte uns wiederholt der freundliche Portier an der Rezeption.

Erst als wir mehrmals kräftig nicken, schließt er uns die Tür auf. Draußen wartet unser Tour Guide Sara auf uns, eine zierliche junge Frau, die für die nächsten drei Tage unsere Wanderführerin sein soll. Der Colca Canyon ist unser Ziel – deswegen waren wir nach Arequipa, ganz im Südwesten von Peru, gekommen.

Sara verfrachtet uns in ein Taxi, das uns drei zum Busbahnhof bringt. Dort ist trotz der frühen Stunde schon viel los, und wir sind froh, dass unsere Führerin für unsere Colca Canyon Tour uns durch die Menschenmengen lotst.

Drei Stunden dauert die gerade einmal 160 Kilometer lange Fahrt nach Chivay – der Bus muss sich schließlich durch die atemberaubende Andenlandschaft über einen 4900 Meter hohen Pass quälen. Hinter den Bergen geht gerade die Sonne auf und taucht die Berge in unwirkliches Licht, während wir im Bus aufgrund der Höhe frieren.

Nach einer kurzen Pause geht es von Chivay noch einmal zwei Stunden weiter bis Cabanaconde. Die Schotterpiste rüttelt uns auf dem Weg zu unserer Colca Canyon Tour mächtig durch, und wir sind froh, als wir endlich am Ausgangspunkt ankommen.

Zur Stärkung gibt es ein deftiges Mittagessen samt Inca Kola, diesem nach Kaugummi schmeckenden, quietschgelben Getränk,das man nicht unbedingt ein zweites Mal braucht.

Los geht’s auf unsere Colca Canyon Tour – hinab in die Schlucht

Ob es an der Inca Kola oder an den 3300 Höhenmetern liegt, weiß ich nicht genau – auf jeden Fall ist mir etwas flau, als es endlich in den Colca Canyon losgeht. Das Laufen fällt schwer, alle paar Meter geht mir die Puste aus.

Die Luft ist trocken wie in der Kabine nach einem Langstreckenflug, gleichzeitig brennt die Sonne vom Himmel. 1000 Meter weiter unten sehen wir den Río Colca, das Ziel unserer ersten Tagesetappe der Colca Canyon Tour.

Colca Canyon Ausblick
Ausblick hinab in den Colca Canyon.

Und die hat es wirklich in sich: Über spitze Felsen geht es vier Stunden steil bergab. Links die scharfen Steine, rechts der Abgrund. Wenn Mulis mit ihren breiten Lasten uns entgegenkommen, müssen wir uns schnell an die Wand drängen, damit uns die Tiere nicht über den Abgrund schubsen.

Irgendwann fangen meine Beine an zu zittern, und die letzen Meter stolpere ich nur noch vor mich hin.

Ich bin sehr froh, als wir die Brücke über den Fluss überqueren, denn dahinter liegt unser Hostel Gloria, unsere erste Übernachtungsstätte während der Colca Canyon Tour.

Nach dem Tag mit frühem Aufstehen, einer anstrengenden Busfahrt und vier Stunden Wandern in der gleißenden Sonne will ich nur noch duschen, essen, schlafen.

Eine Dusche gibt es – aber da wir so spät angekommen sind, hat sich die Sonne bereits aus der Schlucht verabschiedet, und die Solarkollektoren auf dem Dach des Wassertanks funktionieren nicht mehr. Egal, eine kalte Dusche tut meinem überhitzten Kopf ganz gut. Um halb acht abends schlafe ich tief und fest in unserer Hütte.

Zweite Etappe der Colca Canyon Tour: Heute eher gemächlich

Um der Mittagshitze zu entgehen, starten wir am nächsten Tag im Colca Canyon schon um 6 Uhr. Nach einem Pfannkuchenfrühstück spazieren wir erst durch die Gärten des Dorfes San Juan Chuccho und dann gemächliche 200 Höhenmeter bergauf.

Auch der Rest der heutigen Etappe ist mehr ein Spaziergang als eine Wanderung, mit besten Aussichten durch den Colca Canyon. In einem kleinen Laden am Wegesrand kaufen wir Kaktusfeigen und andere exotische Früchte und nehmen gestärkt die letzten drei Stunden in Angriff.

Immer an einer Felswand entlang windet sich der Weg auf unserer Colca Canyon Tour bis hinunter nach Oasis – im wahrsten Sinne des Wortes eine kleine Oase mit Palmen und ein paar kleinen Hostels mit Swimmingpools, wo wir entspannt den Nachmittag verbringen.

Colca Canyon Hostel
Hostel in den Tiefen des Colca Canyons.

Um acht Uhr abends ist unser Tag schon wieder zu Ende, denn die dritte Etappe unserer Colca Canyon Tour sollte heftig werden:Um zwei Uhr morgens beginnt der Aufstieg nach Cabanaconde.

An Schlaf ist wegen des rauschenden Flusses nahe der Unterkunft sowieso kaum zu denken, und so beginnen wir in der Nacht, nur mit einem Schokoriegel im Bauch, unseren Rückweg aus der Schlucht heraus.

Maximal vier Stunden haben wir für die 1000 Höhenmeter Zeit, denn um sechs geht unser Bus, den wir unbedingt erreichen müssen.

Endspurt im Colca Canyon: 1000 Höhenmeter mit einem Schokoriegel

Die ersten Meter sind noch kein Problem: Es geht auf dem staubigen Pfad, der mit kleinen Steinen übersät ist, nur mäßig bergauf.Der Vollmond scheint uns den Weg, sodass streckenweise nicht mal eine Taschenlampe nötig ist.

Heftig wird es, als aus der Staubpiste eine Steintreppe wird und der Mond hinter der Felswand verschwindet. Meine Taschenlampe gibt natürlich genau in dem Moment den Geist auf, sodass ich auf das Licht aus der Lampe meines Partners angewiesen bin, der dankenswerterweise hinter mir geht, obwohl sein Schritttempo eigentlich um einiges höher ist als meins.

Stück für Stück quälen wir uns die Stufen hinauf, und doch schlage ich den Muli aus, der uns auf halber Strecke zur Hilfe entgegenkommt. So schaffen wir es tatsächlich, pünktlich zur Abfahrt des Busses in Cabanaconde anzukommen.

Obwohl wir heute noch nichts außer den Schokoriegel um zwei in der Früh gegessen haben, schlagen wir das Frühstück aus – vor lauter Anstrengung ist uns der Appetit vergangen.

Rio Colca
Die Brücke über den Rio Colca am Grund des Canyon.

Wir steigen in den herannahenden Bus, der uns zum wenige Kilometer entfernten Cruz del Condor bringt.

Mit uns im Bus sind schon unzählige Peruanerinnen mit riesigen Taschen, deren Inhalt sie am Ziel ausleeren: Farbenfrohe Pullover, Mützen, Schals und andere Handarbeiten reihen sich an dem Aussichtspunkt Cruz del Condor aneinander.

Dazwischen immer mehr Touristen, die auf das Highlight des Tages warten: die Kondore, die mit der warmen Morgenluft aus dem Canyon aufsteigen.

Vögel? Fehlanzeige im Colca Canyon

Wir warten und warten. Kein Kondor in Sicht. Auch die Händlerinnen machen wenig Geschäft an diesem Morgen. Da endlich! Der erste Vogel!!! Dank starkem Zoomobjektiv bekomme ich ihn gerade so aufs Bild.

Ohne Kamera sieht das Tier auf der anderen Seite der Schlucht ehrlich gesagt eher aus wie ein Rabe als wie der mächtige Andenkondor mit Spannbreiten bis zu drei Metern.

Etwas enttäuscht steigen wir in den nächsten Bus, in dem uns unser Colca Canyon Guide Sara schon erwartet und zwei Plätze für uns freigehalten hat. Die können wir nach der anstrengenden Tour heute Morgen dringend gebrauchen.

Auch der Zwischenstopp in Chivay kommt wie gerufen. Hier erwarten uns nämlich die heißen Quellen im Thermalbad La Calera.

Das 35 Grad warme Wasser ist eine wahre Wohltat für unsere verspannten Muskeln und lindert auch ein wenig den Kopfschmerz, der mich auf dieser Höhe wieder eingeholt hat.

Colca Canyon Laden
Ein kleiner Laden am Wegesrand unser Colca Canyon Tour.

Nach einer Stunde müssen wir das Bad leider schon wieder verlassen, um den Bus zurück nach Arequipa zu erreichen. Das weiche Bett im Hostel wartet dort schon auf uns.

Was habe ich auf dieser Tour durch den Colca Canyon gelernt?

  • Für einen gebürtigen Westfalen wie mich, der eher Flachland als hohe Berge gewohnt ist, war die Tour in den Colca Canyon eine echte Herausforderung. Ein bisschen Wandertraining vorab wäre wahrscheinlich sinnvoll gewesen.
  • Immer genügend Batterien für die Taschenlampe einpacken, denn der nächtliche Aufstieg ohne Licht kann echt gefährlich werden.
  • Unbedingt einen Hut mit einer großen Krempe und eine Sonnenbrille mitnehmen, um gegen die gleißende Sonne gewappnet zu sein. Einen Sonnenstich, wie ich ihn am ersten Abend hatte, wünsche ich wirklich keinem.
  • Einen Tour Guide aussuchen, der die Bedürfnisse seiner Gruppe erkennt. Sara war eine tolle Wanderführerin, die sich meinem langsamen Tempo angepasst hat. Auch dass wir nur zu zweit mit ihr unterwegs waren, war genau richtig, in einer größeren Gruppe hätte ich alle anderen nur aufgehalten.
  • Und zu guter Letzt: Kondore sind auch am berühmten Cruz del Condor keine Selbstverständlichkeit. Wir hatten einfach Pech, dass sie an diesem Tag keine Lust zum Fliegen hatten.

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Sabines Tour durch den Colca Canyon klingt nach einer Wanderung, die man keinesfalls verpassen sollte – wenn man zu einer Reise nach Peru aufbricht. Oder, was denkst Du?

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Das Titelbild dieses Artikels ist von ©Sabine Olschner – ferngeweht.de

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4 Gedanken zu „Auf Colca Canyon Tour zum Wandern in Peru“

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