Seinen Traum leben – den Traumjob finden? Arbeiten doch wo andere Urlaub machen? Immer häufiger erreichen mich eMails und Nachrichten über Facebook von Euch zu den Themen: „Wie werde ich Tauchlehrer und finde einen Job?“ & „Was erwartet mich bei der Arbeit als Tauchlehrer – z.B. auf den Malediven?“.
Um nicht immer nur meine persönliche Meinung und Erfahrungen in die Antworten auf diese Fragen einfliessen zu lassen – habe ich mich kurzerhand zu einer kleinen Interviewreihe mit drei Tauchlehrer entschieden die schon lange erfolgreich in der Tauchbranche tätig sind und die in verschiedenen Ländern in vollkommen unterschiedlichen Positionen ihre Erfahrungen gesammelt haben.
PADI Tauchlehrer auf den Malediven
Den Anfang in dieser dreiteiligen Interviewreihe macht dabei ein guter Bekannter von mir, der damals mit mir zusammen die Tauchlehrerprüfung abgelegt hat – Sascha Kruse, Master Scuba Diver Trainer bei PADI.
Nach dem PADI IDC habe ich Sascha zu seinem ersten Job als Tauchlehrer in Ägypten bei diving.de verholfen und seit dieser Zeit stehen wir eigentlich ständig in Kontakt.
Einen Erfahrungsbericht über unsere damalige Ausbildung zum PADI Tauchlehrer und den Ablauf des IDC’s – findest Du hier:
Seit diesem Jahr arbeitet Sascha auf der traumhaften kleinen Insel „Coco Palm Dhuni Kolhu“ bei Dive Ocean im Baa Atoll der Malediven. Auch vorher war er schon auf den Malediven bei Ocean Pro auf dem „Mihiri Island Resort“ im Ari Atoll und in El Quseir, Ägypten bei diving.de als PADI Tauchlehrer tätig.
Wenn Du die Malediven auch bereisen oder auch dort arbeiten möchtest – erfährst Du hier was die Malediven so einzigartig macht:
Das Interview mit PADI MSDT Sascha Kruse
FRAGE: Wie und wann bist Du zum Tauchen gekommen?
ANTWORT: Ich kann mich noch gut daran erinnern wie ich als kleines „Rotzblag“ regelmäßig die Abenteuer des Jacques Cousteau in der Glotze geschaut habe. Dabei träumte ich mich an Board der Calypso und durchquerte die sieben Weltmeere auf der Suche nach neuen Abenteuer.
Maske, Schnorchel und Flossen wurden daraufhin zu meinen ständigen Reisebegleiter. Jahrelang blieb ich allerdings ausschließlich der ABC-Ausrüstung treu. (Warum genau weiß ich bis heute nicht?)
Jedenfalls wurden die Riffe akribisch „abgeschnorchelt“ und stundenlang erforscht.
Das alles änderte sich schlagartig nach meiner ersten Thailand Rucksack-Reise im Jahr 2000. Der Golf von Thailand öffnete mir quasi die Tür zur „Welt des Gerätetauchen“. Auch damals war das Gerätetauchen schon brutal teuer und ich bin seinerzeit auf Koh Tao mit der Urlaubskasse, na ja sagen wir mal, mehr als großzügig umgegangen!
Ergo konnte ich es mir leider nicht mehr erlauben den Tauchschein vor Ort im angenehm temperiertem Wasser zu machen.
Wieder in Deutschland angekommen, natürlich noch immer total „geflasht“ von der Schönheit des indischen Ozeans und den lustigen „Urlaubs-Tauchergeschichte“ im Ohr, lief ich wie ferngesteuert zur nächstbesten Tauchschule und meldete mich für den PADI Open Water Diver Kurs an. Yeah!
Jede schwer verdiente, damals noch D-Mark, steckte ich in fortan in meine Tauchausbildungen plus Equipment und tauchte viel in heimischen Gewässern und im Urlaub. Nebenbei arbeitete ich „just for fun“ in der Tauchschule als Divemaster und später auch noch als PADI Instructor.
Seit 2010 bin ich nun als professionell als Master Scuba Diver Trainer auch im Ausland unterwegs.
FRAGE: Was fasziniert Dich am Tauchen und der Unterwasserwelt so sehr, dass Du es gleich zu Deinem Job gemacht hast?
ANTWORT: Ich habe so viele Spottarten ausprobiert aber das Tauchen hat letztendlich das Rennen gemacht!
Es ist diese enorme Vielfältigkeit, wie z.B. Wrack, Strömungstauchen, Tief, Nacht, Höhlentauchen oder die Unterwasserfotografie. All diese Spezialbereiche setzen gute taucherrische Fertig- und Fähigkeiten im Wasser, technisches Verständnis, Planung und Organisation voraus.
Auch ein gewisser Grad an Mut und Abenteuerlust gehören selbstverständlich dazu. Genau das ist es doch was wir alle wollen.
Bloß nicht immer dieses langweilige alltägliche Zeugs. Fußball kann doch jeder!
Dazu kommt das kein Tauchgang wie der andere ist. Immer passiert etwas spannendes; etwas neues!
Für mich als Tauchlehrer gibt es nichts schöneres als das Lächeln eines Tauchschülers zu sehen, bzw. das Leuchten in den Augen. Anderen Menschen dabei behilflich sein sich zu verwirklichen, eine gute Zeit zu haben, Alltagsstress, Frust, Ärger, Ängste und Sorgen zu vergessenen und ein Abenteuer zu erleben.
Für mich ein großartiges Gefühl! Es gibt nicht viele Jobs die solche schöne Eigenschaften besitzen…
FRAGE: Welche Tauchgebiete der Welt hast Du bereits betaucht?
ANTWORT: In Deutschland und den Niederlanden habe ich etliche Seen, Berg- und Kreideseen betaucht. Die Nordsee war auch mit dabei.
Ich war in Brasilien nähe Recife im Atlantik tauchen und im Dschungel kurz vor der bolivischen Grenze in einer Cenote.
In Thailand war ich auf mehreren Tauchsafaris unterwegs mit Kurs auf die Similan-Surin-Islands, incl. Koh Bon, Koh Tachai und Richelieu Rock. Außerdem auf den thailändischen Inseln Phuket, Koh PhiPhi, Koh Lanta, Koh Phangan, Koh Tao, Koh Tarutao, Koh Lipe und auf dem Festland bei Khao Lak und Krabi.
In Indonesien war ich auf der Insel Bali, habe dort im Norden der Insel bei Tulamben mehrfach das Wrack der USS Liberty betaucht und die Riffe um Geretek und Amed besucht.
Des Weiteren war ich längere Zeit im Roten Meer in Süd Ägypten bei El Quseir nähe Marsa Alam und im indischen Ozean auf den Malediven im Süd-Ari Atoll unterwegs.
Aktuell befinde ich mich ja wieder auf den Malediven, diesmal allerdings im Baa-Atoll.
FRAGE: Welches Tauchgebiet davon ist Dein Favorit und warum?
ANTWORT: Das Cenoten-Tauchen in Brasilien, Bonito nähe Campo Grande war der Hammer!
Ich musste einen Tag zuvor an einem Crashkurs im Klettern teilnehmen. Am nächsten Tag ging es dann zuerst mit dem Jeep Richtung Dschungel. Gefolgt von einem kleinen Fußmarsch mit Equipment inklusive. Bei der vorhandenen Luftfeuchtigkeit eine schweißtreibende Angelegenheit kann ich Euch sagen!
Dann plötzlich ein kleines Loch mitten im Dschungel. Der Höhleneingang. Schlappe 79 Meter tief!
Die ersten 10 Meter nach unten hat der Höhleneingang noch einen angenehmen Durchmesser von zirka 2-3 Meter, wo man auch mal die Wände mit den Füßen berühren kann, die restlichen 69 Meter allerdings „verschwinden“ die Wände und der Höhlendurchmesser nimmt dann den Durchmesser eines Fußballfeldes an.
Man seilt sich mittig der Höhle an einem fingerdicken Seil ab. Krasser Scheiß!
Mit „leicht“ zitternden Beinen und einem astronomischen Pulsschlag endlich unten auf der Holz Plattform angekommen, wurde ich mit einem atemraubenden Anblick belohnt. Diesen wunderschönen Lichteinfall werde ich niemals vergessen.
Einfach nur Fantastisch!
Anschließend wird dann das Equipment abgeseilt. Getaucht wird natürlich mit Taucherlampe, da der Höhleneinstieg sehr schmal ist und der Lichteinfall das innere der Höhle nicht komplett ausleuchtet.
79 Meter abseilen, weitere 20 Meter tief tauchen, zwischen Tropfsteinen und fantastischen Lichteffekten… für mich bis dato wahrlich ein eindrucksvolles Taucherlebnis.
FRAGE: Wie sieht Dein typischer Arbeitsablauf als Tauchlehrer aus?
ANTWORT: Ich stehe um 6.30 Uhr auf, dusche schnell, schlüpfe in meinen Sport-Dress und gehe ins Fitness-Center. Danach erneut duschen und die Sportklamotten gegen die „Arbeitsuniform“, bestehend aus Polo T-Shirt, kurze Hose und Sonnenbrille, eintauschen.
Schuhe oder Flip Flops brauche ich nicht. Vorteil einer Malediven Barfuß-Insel!
Ab 8 Uhr gibt’s ein leckeres Frühstück und spätestens um 8 Uhr 35 befinde ich mich in der Tauchschule. Soweit alles startklar machen, bevor die ersten Tauchgäste „auftauchen“.
Um 8.50 Uhr bis 13 Uhr bin ich dann entweder auf dem Tauchboot und guide zwei Tauchgänge, …oder ich habe einen Tauchkurs und mache stattdessen zwei Tauchgänge am Hausriff, …oder ich „schleppe“ Discover-Scuba-Diver, sogenannte „Schnuppertaucher“, durch das Wasser.
Anschließend werden die Tauchausrüstungen gewaschen und aufgehangen.
Wenn man pünktlich zurück ist, fängt „normalerweise“ ab 13 Uhr bis spätestens 14.30 Uhr die Mittagspause an. Wobei die erste dreiviertel Stunde schon locker für das Mittagessen drauf geht. Auch die Resort-Gäste haben natürlich Hunger und so kann es des Öfteren etwas dauern bis man letztendlich das Futter auf dem Tisch hat.
Die restliche Zeit meiner Mittagspause wird dann gechillt und Energie getankt, denn ab 14 Uhr 30 wird schon wieder kräftig in die Hände gespuckt!
Tauchshop aufschließen, erneut alles vorbereiten, danach schnell auf das Tauchboot oder an das Hausriff. Tauchgang Nummer 3 wartet schon.
Wenn ich dann gegen 17.30 Uhr wieder in der Tauchschule „eintrudel“, wird anschließend erneut die Ausrüstung gewaschen und aufgehangen, evtl. noch etwas Tauchtheorie mit meinen Schülern, oder es werden neue Tauchgäste eingecheckt.
Um 19 Uhr ist dann offiziell Feierabend. Zuvor wird natürlich noch aufgeräumt. Ab 20 Uhr gibt es Abendessen.
Hin und wieder kommt es vor das mich Gäste oder Tauchschüler an die Bar eingeladen und mein Arbeitstag dann erst um 23 Uhr endet. Dieser Arbeitsablauf wiederholt sich 6 Tage die Woche. Wenn es die Auftragslage zulässt habe ich 1 Tag pro Woche Day-off.
FRAGE: Gibt es auch Dinge, die Du an Deinem Job als Tauchlehrer nicht so magst?
ANTWORT: Oh ja. Allerdings. Eine vernünftige Arbeitsstelle zu finden ist nicht immer so einfach wie es scheint!
Als Tauchlehrer hast du die Wahl. Entweder du arbeitest als „Freelancer“, d.h. man arbeitet auf Provisionsbasis. Frei nach dem Motto: „Hast du Kurse bekommst du Geld; hast du keine Kurse bekommst du auch nichts!“. (Ausnahmen bestätigen die Regel). Wird sehr gerne in Südost Asien angeboten und praktiziert.
Man sollte allerdings bedenken, dass man mit Sicherheit nicht der einzige Freelancer in der Tauchbasis vor Ort sein wird!
Als Freelancer bekommt man weder ein monatliches Festgehalt, noch bekommt man die für Tauchlehrer jährlich anfallenden Gebühren der Ausbildungsorganisationen erstattet, ganz zu schweigen von den monatlichen Krankenversicherungsbeiträgen und der Taucher-Haftpflichtversicherung.
In 90% der Fälle bleibt man auf diesen Kosten selber hängen.
Kosten für Unterkunft und Verpflegung muss ein Freelancer (in den meisten Fällen) auch selber übernehmen. Wenn man Glück hat bekommt man vielleicht einen minimalen Zuschuss für die Bruchbude in der man dann letztendlich lebt.
Arbeitsgenehmigungen bekommt man als Freelancer sowieso nicht; viel zu Kosten und Zeitaufwändig für den Arbeitgeber. Da trickst man lieber irgendwie herum und falls man dann doch dummerweise von den örtlichen Behörden erwischt wird, kannst du davon ausgehen das Dir mit Sicherheit keiner den Arsch retten wird!
Ach ja, die Flüge muss man natürlich auch selber zahlen.
So unterm Strich kann man sich dann denken was am Ende übrig bleibt. Wenn man bedenkt was für einen enormen Zeit, Kraft und Arbeitsaufwand ein Tauchlehrer hat und welche Verantwortung er gegenüber den Tauchschülern trägt, ist das was man als Freelancer verdient in den meisten Fällen mehr als lächerlich!
Oder man unterzeichnet einen Jahresvertrag, wie z.B. auf den Malediven (auch hier bestätigen Ausnahmen natürlich die Regel / ist oft Länderabhängig).
Man bekommt ein monatliches Festgehalt, in den meisten Fällen sind die Kosten für Unterkunft und Verpflegung gedeckt, häufig gibt es sogar noch einen gewissen Discount-Betrag für Getränke an der Bar und bei Einhaltung des Jahresvertrag werden sogar die Kosten für die Arbeitsgenehmigung, die Hin -und Rückflüge und evtl. anfallende Krankentage übernommen.
Klingt gut, oder?
Ja, aber auch nur wenn man es tatsächlich 1 Jahr auf einer Mini-Insel aushält!
Wenn nicht, hast du die goldene Arschkarte gezogen!
Dann kann es passieren das du diverse Kosten zurückzahlen musst. Man hat letztendlich einen Vertrag unterschrieben und hoffentlich auch das Kleingedruckte gelesen, ansonsten kann so etwas ein sehr teuer Spaß werden.
Die Kosten für Krankenversicherungen, Haftpflichtversicherungen oder andere Pflichtbeiträge die der Tauchlehrer zu zahlen hat, werden bei den meisten Festverträgen/Jahresverträgen leider ebenfalls nicht vom Arbeitgeber übernommen.
Wie oft ich das schon bei einem Job Interview via Skype gehört habe. Bei diesem Thema sind sich die meisten Tauchbasen-Besitzer dann anscheinend alle einig und sich keiner Ausrede zu schade.
Leider haben im Laufe vergangener Jahre die „Nach mir die Sintflut-Tauchlehrer“ die Basenbesitzer so sehr verärgert, dass diese verständlicherweise von einander gelernt haben und Verträge erstellen wo Sie, im Fall einer vorzeitigen Vertragstrennung, nicht diejenigen sein werden die auf den entstandenen Kosten hängen bleiben.
Zum Leid der neuen Generation von Tauchlehrer, die langfristig vor Ort arbeiten wollen, aber selbstverständlich auch gerecht bezahlt und vernünftige Arbeitsbedingungen haben möchten.
Da dieser Beruf nach wie vor als sehr „exotisch“ gilt und jeder selbsternannte „Wirtschaftsexperte“ Arbeitsverträge erstellen kann, muss man/sollte man als Tauchlehrer heutzutage vorsichtig sein wo man „landet“ und sich die Arbeitsverträge akribisch durchlesen und evtl. noch zusätzlich mit den Landestypischen Arbeitsrechten/Gesetzen (sofern man eine Arbeitsgenehmigung besitzt) vergleichen.
Ich bin kein Freund von „modernen Sklaverei“. Ich habe Arbeitsverträge gesehen die echt lächerlich waren!
Ich arbeite gerne als Tauchlehrer, gerne auch hart und viel, aber ich lasse mich nicht gerne hinters Licht führen oder als billige Arbeitskraft ausnutzen!
Recherche bei der Jobsuche ist sehr mühselig und verdammt Zeitaufwändig. Das ist in der Tat etwas was ich an meinem Job nicht mag!
Aber leider ist es heutzutage notwendig. Bisher hat sich meine aufwändige Internet Recherche allerdings gelohnt und mein zusätzliches Bauchgefühl hat mich nicht im Stich gelassen bzw. hat mich nicht auf falsche Inseln geführt.
FRAGE: Im Moment arbeitest Du ja wieder auf den Malediven – macht Dir die Einsamkeit und Abgeschiedenheit auf der Insel zu schaffen? Stichwort: Inselkoller?
ANTWORT: Kurz und knapp: Die Abgeschiedenheit ist überhaupt kein Problem! Nein, ich bekomme keinen Inselkoller. Im Gegenteil. Manchmal kann es sogar sehr hilfreich sein!
Keinen Fernseher zu besitzen ist für mich z.b. eine Wohltat. Einfach herrlich nicht dieser „Volks-Gehirn-Verblödung“ ausgesetzt zu sein!
Wenn ich das Bedürfnis verspüre mir Nachrichten anzuschauen oder durchzulesen dann nutze ich das Internet und suche mir gezielt das heraus was mich interessiert.
Auf einer kleinen Insel hat man Zeit über vieles Nachzudenken. Ich empfinde das als puren Luxus.
Aber es wäre gelogen wenn ich behaupten würde das ich mich niemals einsam fühle. Es ist selbstverständlich doppelt so schön wenn man jemanden an seiner Seite hat den man liebt und mit dem man all diese schönen Momente auch teilen kann.
Deshalb freue ich mich schon darauf das meine Freundin Karolina Ende des Jahres (dann ist Sie mit Ihrer Instructor Ausbildung in Deutschland fertig) nachkommen kann und wir fortan gemeinsam reisen und DAS LEBEN leben und genießen!
FRAGE: Hast Du als Tauchlehrer auch schon negative Erfahrungen mit Gästen oder Arbeitgebern gemacht?
ANTWORT: „Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst!“ Ähnliche Merksprüche oder Lehrsätze helfen einem Tauchlehrer sehr gut durch den Tag.
Auch wenn es viele vielleicht glauben, aber ich habe auf den Malediven einen durchaus stressigen Job, muss immer freundlich und geduldig sein, immer aufmerksam, pünktlich und effektiv arbeiten.
Hier zahlen die Gäste für einen 2-Wöchigen Urlaub incl. Tauchen schon einmal schnell so viel wie andere Menschen für den Kauf eines neuen Kleinwagens ausgeben und dementsprechend erwarten die Gäste auch einen gewissen Standard und erstklassigen Service!
Zusätzlich treffen hier die unterschiedlichsten Kulturen aufeinander. Das ist nicht immer einfach.
Da ist es sehr wichtig sich zu respektieren und falls Probleme entstehen diese zu besprechen um eine schnellstmögliche Lösung zu finden.
Ich bin Scuba Instructor und kein Drill Sergeant. Das sollte man aber auch vermitteln können, ansonsten sind negative Erfahrungen vorprogrammiert!
Gäste zahlen für ein Abenteuer. Wollen Spaß und einen schönen Tauchgang erleben.
Arbeitgeber wollen freundliche, zuverlässige und selbstständig arbeitende Tauchlehrer.
Beide Seiten erkennen sehr schnell das ich Ihnen genau das bieten kann! Meine große Leidenschaft ist die Unterwasserwelt und ich arbeite sehr gerne mit Menschen zusammen.
Ich kann Menschen zum und beim tauchen animieren. Es ist mir egal welche Nationalität, Hautfarbe, Alter oder welchen Job sie haben!
Ich habe immer viel viel Spaß auf dem Tauchboot, lache und unterhalte mich sehr gerne und wenn wir uns nach dem Tauchgang über das erlebte unterhalten und ich lächelnde Gesichter um mich herum sehe, dann weiß ich das ich alles richtig gemacht habe.
FRAGE: Wie siehst Du deine Zukunft als Tauchlehrer – glaubst Du den Job kannst Du bis ins hohe Alter machen? Und falls nicht, was dann?
ANTWORT: Tauchlehrer ist kein typischer 3-jähriger Ausbildungsberuf wo Mami und Papi beruhig schlafen können weil sich der Jung für einen soliden und sicheren Job entschieden hat!
Meiner Meinung nach kann man heute nicht mehr nach einem zukunftssicheren Beruf fragen. Aber im Beruf Tauchlehrer gibt es viele Bildungs- und Schulungsmöglichkeiten um flexibel zu bleiben! Das ist auch gut so.
Wenn wir mal ganz ehrlich sind ist es doch genau wie in jedem anderen Job auch…
Wenn du dich zu sehr auf deinen Lorbeeren ausruhst wird es irgendwann langweilig und du verlierst schneller als erwartet das Interesse. Das Leben lässt sich nicht immer 100%ig planen, aber du kannst auf etwas hin arbeiten.
Das mache ich! Ohne mich dabei zu sehr zu stressen!
Ich genieße mein Leben. Tauche. Reise. Habe Spaß!
Ja, es gibt durchaus Möglichkeiten diesen Job bis ins hohe Alter zu machen. Für manche Dinge sollte man allerdings Geduld und Ausdauer besitzen.
Rom wurde schließlich auch nicht an einem Tag erbaut.
FRAGE: Verrätst Du uns wie viel Du ungefähr als Tauchlehrer verdienst und wie sich die Bezahlung und andere Leistungen in Deinem Job zusammensetzen?
ANTWORT: Nein. Sorry. Verrate ich Euch nicht!
FRAGE: Stichwort – Tauchausrüstung: Welche Tauchausrüstung (Maske, BCD, Lungenautomat, Flossen, Anzug, Tauchcomputer) trägst Du als professioneller Taucher?
ANTWORT: Als professioneller Taucher durchlebt mein Equipment eine Art Dauerbelastung!
Sonne und Salzwasser sind tödlich für das Equipment. Schnelles an/-ausziehen strapaziert das Material enorm. Da können die Hersteller so oft wie sie wollen mit Ihren ach so tollen Werbeslogan werben! Kein Equipment ist für die Ewigkeit konzipiert. Alles Bullshit!
Nichtsdestotrotz liebe ich mein Equipment und versuche es so gut es nur geht zu pflegen.
Zur Zeit habe ich folgendes Tauchequipment:
- Maske: Scubapro Synergy Twin Trufit
- BCD: Scubapro T-Black ADV
- Lungenautomat: Scubapro 1.Stufe: Mk 17, 2.Stufe: G250V + R295 Octopus
- Flossen: Cressi Apnoeflossen Gara Professional LD
- Anzug: Aqualung Bali Active 3mm Overall 2013
- Tauchcomputer: Suunto D6i
FRAGE: Bei all den verschiedenen Tauchverbänden – warum hast Du Dich für eine Ausbildung als PADI Tauchlehrer entschieden?
ANTWORT: PADI ist halt noch immer der größte Tauchverband und brevetiert die meisten Tauchschüler. Im nächsten Jahr kommt bei mir noch der SSI Instructor dazu.
Aber ehrlich gesagt nervt mich das heroische hochjubeln aller Verbände.
Davon distanziere ich mich…!
Meiner Meinung nach gibt es zu viele „Wirtschaftsfuzzis“ in allen Tauchverbänden die mit tauchen letztendlich gar nichts am Hut haben und dabei sind die Tauchszene eher negativ zu pushen und alles unnötig verkomplizieren.
Ich bin Tauchlehrer und freue mich über das Lächeln meiner Tauchschüler am Ende eines Kurses. Das ist das was mich interessiert und mich glücklich macht.
Egal ob das nun Verband abc oder Verband xyz ist!
FRAGE: Was war Dein bisher schönstes Erlebnis als Taucher bzw. Tauchlehrer?
ANTWORT: Ich habe vor ungefähr 2 Jahren auf einem Tauchboot ein umhertreibendes Fischernetz im Wasser entdeckt. Zwei Schildkröten hatten sich darin verfangen und waren total verängstigt und erschöpft.
Ihr Panzer war stark mit Algen bewachsen und einige Krebse hatten es sich auch schon auf dem Panzer gemütlich gemacht. Ein eindeutiges Zeichen dafür das die Schildkröten schon längere Zeit auf dem Meer umher trieben.
Mit meinem Tauchermesser habe ich dieses verfluchte Fischernetz zerschnitten, die Schildkröten befreit und Ihnen somit das Leben gerettet.
Das war ein überwältigendes schönes Gefühl.
Aber auch das Freitauchen mit über 30 (!!!) Manta-Rochen ist unvergessen – interessant war auch das tauchen mit körperlich behinderten Tauchgästen.
Da gab bis dato so viele Momente die mein kleines Taucherherz haben höher schlagen lassen. Hmm, aber welches nun davon mein schönstes Erlebnis war kann ich definitiv nicht beantworten!
FRAGE: Wo würdest Du gerne noch als Tauchlehrer arbeiten und warum?
ANTWORT: In Raja Ampat, Indonesien. – Wunderschöne Korallenriffe. Extrem Fischreich.
Des Weiteren in Mexico, Palau, Yap, Neukaledonien, Sipadan (Malaysia), Borneo und Sulawesi (Indonesien), Palawan und Bohol (Philippinen) und die ein oder andere schöne Karibikinsel wie z.B. St.Lucia, oder so!
Alles geniale Tauchdestinationen die schon länger in meinem Köpfchen umher geistern und außerdem sind das verdammt coole Orte zum Leben wie ich finde!
FRAGE: Welchen Tip möchtest Du Tauchern mit auf den Weg geben, die auch gerne als Tauchlehrer arbeiten möchten?
ANTWORT: Häää? Wieso sollte ich? Nix da. Ich vergebe keine Tip’s!
Außerdem gibt schon genug Tauchlehrer auf der Welt! Hahaha.
Die sollen lieber weiterhin Ihren stupiden „9-to-5 Tätigkeiten nachkommen und brav ein produktives Mitglied der Gesellschaft bleiben. So wie sich das gehört!
In diesem Sinne. Cheers! – Euer Sascha
P.S. : Feel4Nature rocks! Danke für das Interview, Chris. Hat Spaß gemacht!
Noch mehr Erfahrungen als Tauchlehrer & Basisleiter
Auch Dir Sascha erstmal „¡ – Vielen Dank – !“, dass Du dir neben Deiner Arbeit die Zeit für dieses Interview genommen hast – mir hat das Interview mit Dir und Deine Antworten auch sehr viel Spass gemacht und ich hoffe wir sehen uns bei Zeiten mal wieder unter Wasser!
In der nächsten Woche geht es dann weiter mit dem Interview mit Marco Steiner – PADI Tauchlehrer und Basisleiter der Tauchbasis auf Maafushivaru im Ari Atoll der Malediven.
Auch Ihm habe ich dieselben 15 Fragen gestellt und habe dabei nicht ganz erwartet teilweise ganz andere Antworten erhalten und Marco hat mir auch einiges über das Gehalt eines Tauchlehrers auf den Malediven aus seiner Erfahrung verraten.
Hier findest Du die weiteren Interviews mit Basisleiter Marco Steiner & PADI Course Director Ulf Mayer:
- Reisen vom Tauchlehrer Gehalt: 15 Fragen an Basisleiter Marco Steiner
- Interview mit PADI Course Director Ulf Mayer übers Tauchlehrer werden & Co.
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